Die etwa 6 km lange Wanderung beginnt an der „Grünen Schule grenzenlos“ in der Ortsmitte von Zethau, welche wochentags mit dem Bus von Brand- Erbisdorf oder Mulda aus gut erreicht werden kann. Am Wochenende allerdings gibt es nur einen Bus vormittags und einen nachmittags ab Freiberg (8.20 Uhr und 16.20 Uhr ab Freiberg Busbahnhof)
Von hier aus laufen wir zur Zethauer Kirche (in der manchmal eine berühmte Orgel erklingt ). Hier haben wir in Richtung Süden einen sehr schönen Ausblick auf eine bergige Landschaft. Diesen kleinen Abstecher wird keiner bereuen. Von der Kirche aus gehen wir dann etwa 50 Meter zurück bis zum Zethauer Kunstgraben. Dieser leitet seit 1570 einen Teil des Wassers aus dem Dorfbach zum Großhartmannsdorfer Großteich, der als Wasserspeicher für die Bergwerke in Freiberg und Brand- Erbisdorf angelegt wurde. Der Weg neben dem Kunstgraben führt uns anschließend durch Kirchenbusch, der nächsten Station der Wanderung. Das ist ein schmaler, aber gut entwickelter Buchen-Mischwald mit vielen Ahornbäumen und Stieleichen an einem Steilhang. In der Krautschicht kommen Gemeiner Wurmfarn, Purpur-Hasenlattich, Drahtschmiele und Vielblütige Weißwurz häufig vor.
Bemerkenswert ist auch eine artenreiche Bergwiese, die an das untere Ende des Kirchenbusches angrenzt. Hier finden wir sehr viel Bärwurz, einen großen Bestand der in Sachsen sonst seltenen Berg-Platterbse sowie viele andere Pflanzen. Außerdem haben wir nach Verlassen des Waldes eine sehr schöne Aussicht auf den unteren Teil des Ortes. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum „Michelshof“, einer größeren Anlage für Pferdesport mit einer rustikal eingerichteten Gaststätte. Außer Pferden finden wir auf den Flächen des Geländes auch Schafe,, Ziegen, Hängebauchschweine und andere Tiere. Auf dem weiteren Weg sehen wir von der Dorfstraße aus den noch recht naturnahen Dorfbach, viele artenreiche Feuchtwiesen und an den Hängen beiderseits der Straße mehrere Feldgehölze. Diese ähneln hinsichtlich ihrer Vegetation dem Kirchenbusch, wenn auch das Alter ihrer Bäume noch nicht so hoch ist.
Kurz nach dem Ortsausgangsschild biegt von der Dorfstraße aus ein Wanderweg nach Mulda ab. Dieser bietet uns sehr schöne Ausblicke auf das Chemnitzbach- und später dann auf das Muldental. Wir erreichen Mulda in der Nähe des Bahnhofes. Von hier aus gibt es mehrere Zug- und Busverbindungen u. a. nach Freiberg und Holzhau. Mehrmals täglich fahren auch Busse nach Zethau, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Alle, die nur wenig Zeit haben, können die Wanderung auch kürzer gestalten, indem sie vom Michelshof aus auf der Dorfstraße (wenig Autoverkehr, reizvolle Ausblicke auf den Dorfbach und die angrenzenden Talwiesen) zurück zur Grünen Schule laufen. Die Strecke ist dann (mit Rückweg) knapp 3 km lang.
Die insgesamt etwa 16 km lange Strecke (Hin- und Rückweg) ist vor allem für Radfahrer gut geeignet. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Weg von Zethau zur Beobachtungskanzel an der Heidemühle (etwa 6 km) und von dort aus dann weiter zu den Aussichtsstellen auf dem Teichdamm (gesamte Nordseite des Gewässers in der Nähe der Freizeitstätte Teichmühle) zu gehen, was noch einmal ca. 2 km Weg bedeutet. Wir können dann von der Bushaltestelle am ehemaligen Bahnhof Großhartmannsdorf oder an der Teichmühle mit dem Bus zurück nach Zethau fahren. Alles in allem müssen wir dann etwa 9 km laufen. Am Wochenende gibt es aber nur einen Bus vormittags und einen nachmittags (8.42 Uhr und 16.42 Uhr ab Teichmühle).
Die Tour beginnt an der „Grünen Schule grenzenlos“ in Zethau. Von hier aus können wir bei einigermaßen trockenem Wetter dem so genannten Viehweg (gegenwärtig im Sommer ziemlich stark mit Gras bewachsen, an einigen Stellen auch manchmal schlammig) entlang in nordwestliche Richtung bis zum Herrenweg folgen. Das Fahrrad müssen wir dabei aber wohl schieben. Dabei kommen wir an dem im Uhu- Spiel beschriebenen Beobachtungsteich vorbei und können bei dieser Gelegenheit gleich einen Blick „in die Röhre werfen“. Du wirst staunen, was da so alles im Wasser herumzappelt!
Bei Regen ist es aber besser, den Erbgerichtsweg zu wählen. Dieser führt uns an der nahe gelegenen Grundschule und dann am Sportplatz vorbei zum Herrenweg. Dem Herrenweg entlang folgen wir in nördlicher Richtung (vom Erbgerichtsweg oder vom Viehweg aus rechts abbiegen) bis zur Helbigsdorfer Siedlung. Hier ist es nicht mehr weit bis zu einer extra für Naturfreunde aufgebauten Beobachtungskanzel, die sich in der Nähe des Einkaufgebietes Heidemühle direkt am Teich des Naturschutzgebietes "Großhartmannsdorfer Großteich" befindet. Von hier aus (Südostseite des Gewässers) sowie vom Teichdamm an der Niederen Teichmühle (gesamte Nordseite des NSG) haben wir die besten Ausblicke auf das überaus interessante Gebiet. Beide Stellen können das ganze Jahr über aufgesucht werden, wohingegen das Naturschutzgebiet selbst im Frühjahr und Sommer nicht betreten werden darf, um die hier brütenden Vögel nicht zu stören. Außer der großen Wasserfläche des alten Bergbauteiches gehören an dessen Ufern auch größere Wald-, Wiesen-, Röhricht- und Sumpfflächen zum Naturschutzgebiet.
Hierher sollten wir unbedingt ein Fernglas mitnehmen, denn wir befinden uns am bedeutendsten Schutzgebiet für Wasservögel im gesamten Erzgebirge. Überaus seltene Arten wie Sumpfläufer, Pfuhl- und Zwergschnepfen, zahlreiche Enten-, Gänse- und Taucherarten sind hier zu beobachten. Darüber hinaus rasten im Sommer und Herbst Rallen, Möwen, Seeschwalben und viele andere Arten als Zugvögel. Auf ihrer Reise in den Süden sammeln sie hier noch einmal Kräfte, bevor sie zum anstrengenden Überflug über den Erzgebirgskamm aufbrechen.
Für das untere Erzgebirge bemerkenswert ist das Brüten von Schwarzhals- Rothals- und Haubentaucher sowie von Krick- Tafel- und Reiherente. Seit vielen Jahren brüten direkt neben der Heidemühle außerdem regelmäßig Weißstörche, im am höchsten gelegenen Nest Sachsens (ca.500 m über NN). Weitere bemerkenswerte Tierarten sind der Moorfrosch, die Ringelnatter, die Teichmuschel, zahlreiche Libellen- und weitere zum Teil sehr seltene Insektenarten.
Etwas ganz besonderes ist auch das Scheidenblütgras. Das unscheinbare Pflänzchen kommt heute nur in wenigen Ländern Europas noch vor. Die Samen des Scheidenblütgrases verharren mehrere Jahre im Schlamm des Teichgrundes. Wenn der Teich zum Abfischen dann aber mal abgelassen wird, beginnen die Samen innerhalb weniger Tage zu keimen, und bald darauf bedecken die Graspflänzchen mit ihren winzigen Halmen und Blüten große Bereiche des Teichbodens.
Kenner des Gebietes können euch aber auch noch andere botanische Seltenheiten zeigen wie die nur auf Moorflächen vorkommende Moosbeere.
Interessant ist, dass der Teich in seiner jetzigen Größe bereits 1572, also schon vor über 400 Jahren als Wasserspeicher für den Freiberger Bergbau angelegt wurde. Er ist somit ein Vorläufer der heutigen Talsperren. Das Wasser wird vor allem über sogenannte Kunstgräben herangeführt. Einer der Kunstgräben fließt unmittelbar an der „Grünen Schule“ in Zethau vorbei und kreuzt auch zweimal den zuvor beschriebenen Wanderweg (nahe der Grundschule Zethau und am Herrenweg). Das so von vielen Bächen abgezweigte und in dem Teich zwischengespeicherte Wasser gelangte einst zu den Bergwerksanlagen in Freiberg und Brand-Erbisdorf. Dort trieb es mit Hilfe großer Wasserräder zahlreiche Erzfördermaschinen, Hüttengebläse und viele andere Bergwerkseinrichtungen an.
Sind wir mit dem Fahrrad hier, schaffen wir es mühelos, noch einige weitere der über 20 heute noch existierenden ehemaligen Bergwerksteiche aufzusuchen, an denen sich ebenfalls oft viele Wasservögel niederlassen. Ganz in der Nähe liegen der Obere Teich und der Neue Teich von Großhartmannsdorf. Letzterer wird im Sommer von vielen Menschen auch gern als Freibad genutzt.
Das Ausleihen von Fahrrädern ist beispielsweise bei der Radwerkstatt Burghardt in Mulda (von Freiberg aus mit der „Freiberger Muldentalbahn“ erreichbar) und im Fahrradgeschäft Jackisch auf der Freiberger Poststraße möglich. Von Freiberg aus können wir uns übrigens verschiedene Radtouren bis zum etwa 15 km entfernten „Großhartmannsdorfer Großteich“ so zusammenstellen, dass wir ohne größere Umwege fahren zu müssen, gleich an etwa 10 der ehemaligen Bergwerksteiche vorbei kommen.
Als Wanderer können wir wie oben bereits erwähnt von Großhartmannsdorf aus oder auch von der Helbigsdorfer Siedlung aus (Haltestelle an der Heidemühle) mit dem Bus zurück nach Zethau fahren. Auch andere Ortschaften wie Mulda (Zugverbindung nach Freiberg und Holzhau) oder Brand-Erbisdorf (Busverbindung nach Freiberg) sind von hier aus schnell erreichbar. Wenn wir genügend Zeit eingeplant haben, schaffen wir den etwa 8 km langen Weg zurück nach Zethau aber auch gut zu Fuß.